Brand im Garagenbereich eines Wirtschaftsgebäudes mit möglichem Schadstoffaustritt lautete die „Alarmierung“ zu unserer Septemberübung.
Nach dem Anlegen der Schutzausrüstung, rückten wir mit unserem KLF und MTF zum Übungsort Herrnleis Nr. 25 aus.
Bei der Lageerkundung stellte der Gruppenkommandant des KLF fest, dass der Brand durch den Landwirt schon abgelöscht werden konnte, es aber zu einer heftigen Reaktion von gelagerten „Chemikalien“ in der Garage gekommen war. Da es sich zu diesem Zeitpunkt um unbekannte Stoffe handelte und der Landwirt selbst nicht aufzufinden war, gab der Übungsleiter den Befehl das Objekt großräumig abzusperren und einen Brandschutz aufzubauen. Gleichzeitig rüstete sich ein Atemschutztrupp aus und versuchte einerseits die vermisste Person zu finden, andererseits näheres über den Schadstoff in Erfahrung zu bringen.
Die restliche Mannschaft sorgte inzwischen für die notwendige Beleuchtung der „Einsatzstelle“, um dem Atemschutztrupp ein möglichst einfaches Vordringen zwischen den diversen landwirtschaftlichen Geräten zu ermöglichen. Nach kurzer Zeit konnte der Trupp dann auch schon einen Behälter mit der Gefahrennummer 2071 ausfindig machen und gab dies per Funk sofort an die Übungsleitung durch.
Deren Aufgabe war es nun mit Hilfe des Handbuches Nüssler: „Gefahrgut-Ersteinsatz“ den Stoff zu identifizieren und die weiteren Maßnahmen zu befehlen.
Dabei handelte es sich um ein Ammoniumnitrat Düngemittel Typ B, das zur Bildung von stark giftigen Dämpfen neigt.
Da ein weiteres Vorgehen nur mit entsprechenden Schutzanzügen möglich war, wurde über die BAZ (Bezirksalarmzentrale) das Schadstofffahrzeug des Bezirks alarmiert. Bis zum Eintreffen sicherte die Mannschaft den Übungsort weiter ab.
Im Anschluss an die Übung wurde von unserem Sachbearbeiter für Schadstoffe, V Wallisch Andreas anhand diverser Säuren, Laugen und anderer Chemikalien gezeigt, wie diese z.B. mit Wasser reagieren können. Weiters wurde gezeigt wie die Färbung von Flammen Aufschluss über den verbrannten Stoff geben kann bzw. welche Gefahren flüchtige brennbare Stoffe bergen.
Unter anderem wurde anhand eines Stückes Schweinehaut gezeigt was die verschiedensten Säuren, Laugen oder eine konzentrierte Wasserstoffperoxidlösung mit unserer Haut anrichtet wenn sie nicht fachgerecht geschützt wird.